Duett für die Natur
Hubertusmesse und Leonhardiritt mahnten zur Achtung vor der Schöpfung
Schefflenz. (jbl) Festlich warmer Klang der Hörner, der Parforcehorn-Bläsergruppe Schloss Neuburg, der Kreisjägervereinigung Mosbach, hallte am Sonntagmorgen durch das Kirchenschiff von St. Kilian in Oberschefflenz. Der Altarraum war geschmückt mit dem mächtigen Hirschgeweih in dessen Mitte das Birkenkreuz prangte, begleitet von Tannengrün und buntem Herbstlaub sowie kleinen Modellen von Pferden und Wildschweinen.
Während im Inneren Pater Bernard die Hubertusmesse hielt, versammelten sich auf dem Kirchplatz schon zahlreiche Reiterinnen und Reiter sowie festlich geschmückte Gespanne.
Seit 15 Jahren lädt die Gemeinde Schefflenz zu einem einzigartigen Duett ein. Hier werden die Hubertusmesse, zu Ehren des heiligen Hubertus, Schutzpatron der Jäger, und der Leonhardiritt zusammen gefeiert.
So treffen St. Hubertus, der Heger und Bewahrer der Natur und St. Leonhard, der Schutzpatron der Gefangenen und der Pferde aufeinander. Dankbarkeit für Gottes Schöpfung drücke man an diesem Tag aus, so Pater Bernard, doch dazu gehöre auch über die Freiheit nachzudenken. Leonhard und dessen Leben standen im Fokus der Predigt. Dieser Ritter aus edlem fränkischem Geschlecht mit hervorragender Ausbildung hatte allen Ruhm und Reichtum abgelegt um einem Leben in Ehrlichkeit zu folgen. Losgelöst von den alltäglichen Fesseln fand er die Freiheit. „Leonhard wendete sein Herz dem Gott der Liebe zu, löste sich damit von Missgunst, Neid, Angst und Lieblosigkeit“, verkündete Pater Bernard und er ermunterte als freie, wahre, Menschen nach dem Vorbild des heiligen Leonhard, einander in Liebe zu dienen.
Nur im Miteinander von Kirche, Reitverein und Gemeinde kann auch das sich alljährlich wiederholende Spektakel bestehen. Nach der Messe wechselte Pater Bernard das Messgewand gegen die Reitkleidung. Zusammen mit dem Standartenträger, und Bürgermeister Rainer Houck sowie der Sportkreisvorsitzenden Dorothee Schlegel in den Kutschen führte er den Reitertross durch die drei Ortsteile von Schefflenz an. Trotz des unwirtlichen Wetters hatten sich einige Besucher an den Straßenrändern versammelt um die herausgeputzten Pferde auf dem Weg zur Tiersegnung zu bewundern.
Noch einmal erklangen die Hörner der Parforcehorn-Bläsergruppe als die Reiterinnen und Reiter mit den Gespannen auf dem Außenplatz der Reitanlage auf der Hohen Buche in Unterschefflenz ankamen. Zahlreiche Besucher und auch Hundebesitzer warteten gespannt. „Schütze diese Tiere vor Krankheit und Gefahr“ bat Pater Bernard während er die vorbeiziehenden Vierbeiner in der folgenden Messe segnete.
Das Wetter hatte gehalten. Der Regen eine Pause eingelegt. Dankbar dafür übergab Pater Bernard das Wort an Bürgermeister Rainer Houck, der von Seiten der Gemeinde die Gäste auf der Reitanlage begrüßte. Auch Sportkreisvorsitzende Schlegel freute sich ihrerseits Dank für den Erhalt dieser zur Tradition gewordenen Veranstaltung, aussprechen zu können.
Wilhelm Henn sprach von Seiten des Reitvereins einen besonderen Dank an Familie Michel, die vor 15 Jahren den Leonhardiritt ins Leben gerufen hatte und über viele Jahre organisatorisch mit Herzblut begleitete, aus und an André Gassert für die Fortführung.
Aufwärmen konnten sich die Reiterinnen und Reiter bei einem warmen Mittagessen und gemütlichen Beisammensein in der Reiterstube.